Gewisse Tage vergehen wie im Flug, bei uns war der 4. März ein solcher, was allerdings in erster Linie auch wirklich mit einem Flug zusammenhängt. Um 1:25 Uhr des besagten Tages hoben wir in Honolulu ab, um sieben Stunden später um 7:25 Uhr des 5. März’ in Apia zu landen. Sachen gibt’s…
Denjenigen unter euch, bei welchen es die Hauptstädte dieser Welt während der Schulzeit nur ins Kurzzeitgedächtnis (oder auf einen elegant versteckten Spickzettel) geschafft haben, sei gesagt, dass Apia die Hauptstadt Samoas ist. Samoa wiederum – auch das ist vielleicht nicht allen klar – ist ein Inselstaat im südwestlichen Pazifik und liegt irgendwo zwischen Hawaii und Fidschi. Trotz des eher bescheidenen Bekanntheitsgrades dieses Landes war Samoa eine der ersten Destinationen, welche es auf die Liste der Länder, welche wir auf unserer Reise besuchen wollten, geschafft hat. Die Vorfreude muss jedoch gegenseitig gewesen sein, wurden wir doch am Flughafen von einer einheimischen Musikkapelle empfangen. Etwas ruhiger war es dann in dem Städtchen von Apia, welches wir nach dem Bezug unserer Unterkunft besichtigen wollten. Es sollte allerdings nur ein kleiner Vorgeschmack auf die gespenstige Ruhe sein, welche uns am nächsten Tag erwartete. Samoa ist ein sehr traditionelles Land, in welchem die Religion noch einen hohen Stellenwert geniesst, entsprechend soll man hier am siebten Tag ruhen, bzw. eine der zahlreichen Kirchen des Landes besuchen. Auf den Strassen Apias trifft man an Sonntagen entsprechend kaum eine Menschenseele an, Restaurants und Geschäfte haben ihre Tore – von ganz wenigen Ausnahmen mal abgesehen – geschlossen, weshalb wir uns genötigt sahen, zum ersten Mal auf unserer Reise einen McDonalds aufzusuchen, bevor auch wir uns dem “Ruhen” widmeten. Am Montag erkannten wir die Hauptstadt Samoas kaum wieder, plötzlich waren die Strassen mit Autos verstopft und auf den Gehwegen herrschte ordentlich Betrieb und fast alle Einheimischen, denen wir begegneten, begrüssten uns freundlich und hiessen uns in Samoa Willkommen. Einige davon boten uns auch ihre Dienste als Taxichauffeure an, um uns die Insel zu zeigen, worauf wir uns dann am Dienstag auch einliessen. Nachdem wir während der ersten drei Tage auf Samoa mit Sonnenschein und heissen Temperaturen verwöhnt wurden, erklärte uns die Pazifikinsel nun anhand eines praktischen Beispiels, dass sie sich derzeit noch in der Regenzeit befindet, was uns jedoch nicht davon abhielt, die prächtig grüne Insel zu erkunden. Zu den Highlight der Insel zählt nebst schönen Stränden und netten Wasserfällen in erster Linie der To Sua Ocean Trench, ein kleines, türkisblaues Wasserloch, in welchem nur schwimmen darf, wer zuvor seine Höhenangst übewunden hat und über die glitschige Holzleiter rund 30 Meter in die Tiefe herabgestiegen ist.
Zum Ende unserer Tour suchten wir den vermutlich schönsten Strand der Insel Upolu auf, an welchem wir auch den Rest unserer Zeit auf Samoa verbringen sollten. Die Unterkünfte direkt am Strand nennen sich Fales und bestehen oftmals nur aus einem Holzboden, ein paar Pfosten und einem Naturdach sowie Plastikblachen, welche bei Bedarf vor Wetter und ungewollten Blicken schützen können. Angesichts des anhaltenden Regens waren wir jedoch froh, dass für uns “nur” noch ein Fale mit richtigen Holzwänden zur Verfügung stand.
An den nächsten beiden Tagen liess der Regen zumindest teilweise etwas nach, was uns die Gelegenheit bot, im glasklaren, türkisblauen Wasser zu schwimmen und zu schnorcheln und den weissen Sandstrand zu geniessen. An solchen Tagen wird Samoa zu dem Paradies, welches man sich beim Gedanken an eine Südseeinsel vorstellt. Leider sollte dieses Wetter jedoch nicht all zu lange anhalten und so verbrachten wir den Rest unseres Aufenthalts damit zu beobachten, wie das Meer mit Wasser aufgefüllt wird und dem Entdecken der samoanischen Bierkultur, welche für ein solch kleines Land erstaunlich vielfältig ist.
Damit wir von einem 24-stündigen Reiseabenteuer nach Asien verschont blieben, entschieden wir uns, bei der Weiterreise von Samoa nach Indonesien einen viertägigen Zwischenhalt in Sydney einzulegen. Auch wenn das Wetter in der australischen Metropole erstaunliche Parallelen zu Samoa aufwies, liessen wir es uns nicht nehmen, während der trockenen Phasen das Opernhaus und die Harbour Bridge zu besichtigen und genossen es, nach der quasi internetfreien Zeit in Samoa wieder mit der Heimat verbunden zu sein.
Nach dem Zwischenstop in Australien geht es für uns nun bereits weiter nach Asien, dem letzten Kontinent, welchen wir auf unserer Reise besuchen werden. Wir freuen uns auf diesen letzten Abschnitt und blicken mit einem Auge auch bereits der Rückkehr in die Heimat entgegen.